
Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub, Abschnitts-Verwalter-Stv. Christoph Kickinger und Abschnittsfeuerwehrkommandant-Stv. Christoph Stockinger.
„Die Einsatzstatistik der Feuerwehren zeigt, dass Überflutungen durch Starkregenereignisse immer häufiger werden. Oft sind Objekte und Bereiche betroffen, die bisher nicht offensichtlich als gefährdet beurteilt wurden“, gibt Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub zu bedenken. Kleinere Gewässer könnten zum Beispiel durch Verklausungen nicht mehr abfließen und würden sich einen völlig neuen Weg durch eine Siedlung suchen. Oder es kommt zu Wassereintritt in Kellner durch Rückstau aus einem überlasteten Kanalsystem.
Im Gegensatz zu den Überflutungsbereichen von größeren Flüssen, wo anhand der Niederschlagsmenge und Pegelmessungen gute Prognosen getroffen werden können, könne bei lokalen Unwettern nur schwer eine Vorhersage gemacht werden und es bleibe meistens nur wenig Zeit, um Maßnahmen zu treffen oder sich in Sicherheit zu bringen, so Schaub, der auch Bezirkssachbearbeiter für Prävention ist.
Meistens gebe es in diesen Bereichen auch keine wirksamen Hochwasserschutzbauten, weshalb die Eigenvorsorge in diesen Bereichen besonders wichtig sei. Nur wer über die möglichen Schwachstellen an seinem Grundstück und Gebäude Bescheid wisse, könne entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen.
Wenn Sie sich schützen wollen, stellen Sie sich folgende Fragen:
– Kann Wasser von einer abschüssigen Straße oder einem Hang in mein Haus eindringen?
– Wo liegt die Rückstauebene (meistens Straßenniveau) vom Kanalsystem bzw. habe ich ein Rückstauklappe oder eine Hebeanlage eingebaut?
– Wann wurde die Rückstausicherung das letzte Mal gewartet?
– Kann ich Lichtschächte oder Kellerfenster wirksam vor Wassereintritt schützen?
– Sind Rigole und Sickerschächte noch frei und aufnahmefähig zur Versickerung der anfallenden Wassermengen?
– Kann aufgestautes Wasser (Grund oder Regenwasser) von außen durch Öffnungen wie Leerverrohrungen etc. in den Keller eindringen?
– Ist der Heizöltank gegen aufschwimmen gesichert?
„Natürlich werden Sie von unseren Feuerwehren nicht im Stich gelassen, wenn sie ein Unwetter trifft“, betont Schaub. „Aber bedenken Sie, dass möglicherweise alle Kräfte schon gebunden sind und es eine Weile dauern kann, bis ihre Einsatzstelle abgearbeitet werden kann. Auch die bereits vorbereiteten Sandsäcke sind nicht vorrangig für die Verwendung bei privaten Eigenheimen gedacht, sondern werden vor allem zum Schutz von kritischer Infrastruktur wie z.B. zur Dammsicherung eingesetzt!“
Schmutzwasserpumpen, Schalungsmaterial, Dichtmaterial, Sandsäcke sind in den Baumärkten jederzeit verfügbar! Wenn sich jeder rechtzeitig darum bemüht dann kann er im Notfall schnell reagieren! Bei Großschadenereignissen wie zuletzt im September 2024 hilft jeder Einsatz der vermieden werden kann unseren Feuerwehren, die Großschadenslage professionell und rasch abzuarbeiten!
Weitere Tipps und Informationen finden sie im Leitfaden des BMLRT! https://info.bmlrt.gv.at/themen/wasser/schutz-vor-hochwasser/bewusstsein/leitfaden-eigenvorsorge-bei-oberflaechenabfluss.html
Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Grundstück durch Oberflächenwasserabfluß oder durch Fließgewässern gefährdet ist, lohnt sich ein Blick auf die Internetseite HORA (Natural Hazard Overview & Risk Assesment Austria) https://hora.gv.at/