AFKDO Amstetten

Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub und sein Stellvertreter Christoph Stockinger mit Rauchmeldern.

Das Abschnittsfeuerwehrkommando von Amstetten-Stadt warnt davor, die Gefahren der Heizsaison zu unterschätzen. Stefan Schaub, Abschnittsfeuerwehrkommandant und Bezirkssachbearbeiter für Vorbeugenden Brandschutz, sowie sein Stellvertreter Christoph Stockinger geben wertvolle Tipps.

Die Heizsaison ist mit Gefahren verbunden. Warum hat sich das zuletzt verschärft?
Schaub: Wegen der Teuerung haben sich viele alternative Heizmöglichkeiten gesucht, etwa Teelichtofen, oder alte Heizungen wurden wieder in Betrieb genommen. Das birgt Gefahren. Unter anderem muss man darauf achten, dass genug Zug im Rauchfang ist, sonst gelangt gefährliches Rauchgas in die Wohnung.

Was ist beim Wechsel des Heiz-Systems ein praktischer Tipp?
Stockinger: Das sollte man einfach immer mit dem Rauchfangkehrer abkläre

Das Abschnittsfeuerwehrkommando appelliert stets, Rauchwarnmelder in den Wohnungen und Häusern zu installieren.
Stockinger: Genau! Bei Neubauten sind diese schon vorgeschrieben. Bei Altbauten sind diese Rauchmelder oder CO-Messgeräte in der Nähe von Gasthermen leider noch viel zu selten! Österreichweit gab es in der aktuellen Heizsaison schon mehrere CO-Verunglückte.
Schaub: Rauchmelder sind im Notfall Lebensretter und kosten bloß 25 Eurdie Batterien halten zehn Jahre. Rauchmelder können bei der Bereichsalarmzentrale Amstetten erworben werden (BAZ: Tel. 07472/66622). Unser Tipp: das ist ein wirklich sinnvolles Geburtstags- oder Oster-Geschenk! Ein Rauchmelder ist die billigste Lebensversicherung! Auch Löschdecken sollten griffbereit in der Küche aufbewahrt werden.

Die Feuerwehr berät auch bei der Schulung von Feuerlöschern?

Schaub: Alle zwei Jahre müssen Feuerlöscher von Experten kontrolliert werden. Der Umgang damit ist zwar leicht, kann aber bei Unsicherheiten auch bei jeder Feuerwehr geübt werden. Unsere Leute beraten da gerne! Machen Sie sich bereits im Vorfeld mit der Handhabung Ihres Feuerlöschers vertraut, damit Sie im Notfall keine Zeit verlieren.

Stockinger: Bei der FF Edla-Boxhofen findet am 19. März eine Feuerwehrlöscher-Überprüfung statt, bei der FF Preinsbach am 22. April. Im ganzen Bezirk sind immer wieder Termine ausgeschrieben, bitten nehmen Sie diese wahr!

Wenn es wirklich brennt: Was soll man tun?
Schaub: Zuerst gilt es, die Feuerwehr zu alarmieren und in Ruhe das Haus zu verlassen. Wenn das Stiegenhaus schon verraucht ist, empfehlen wir, in den Wohnungen zu bleiben und alle Türen zwischen sich und Brandraum zu schließen. Weiters sollen die Angehörigen und Nachbarn gewarnt werden. Draußen soll man zusammenbleiben, damit keine unnötigen Suchaktionen durchgeführt werden müssen. Wenn es möglich ist, soll man versuchen, zu löschen. Aber das Wichtigste ist, dass man sich selber nicht in Gefahr bringt! Jedes Ding, jede Sache ist ersetzbar. Es ist auch darauf zu achten, dass die Türen zu jenem Raum, in dem es brennt, geschlossen werden. Dieser Raum ist ohnehin verraucht, aber der Rauch soll sich nicht auch noch in andere Gebäudeteile ausbreiten.
Stockinger: Zusammengefasst gilt: 1. Alarmieren. 2. Raus und retten. 3. Löschen.

Gerade ältere Menschen gelten laut Statistiken als besonders gefährdet, was empfehlen Sie diesen?
Stockinger: Das Durchschnittsalter aller Brandtoten infolge von Gebäudebränden liegt hierzulande bei 65 Jahren. Im Vorjahr hat es 7.400 größere Brände in Österreich gegeben, dabei waren insgesamt knapp 50 Todesopfer zu beklagen.
Schaub: Pensionisten und Senioren zünden aus verschiedenen gerne Kerzen an. Bei dementen oder mobilitätseingeschränkten Personen kann das problematisch sein. Auch die Sinneswahrnehmung nimmt oft ab und die Vergesslichkeit zu. Man sollte nicht mehrere Arbeiten auf einmal erledigen: etwa gleichzeitig backen, Staubsaugen, bügeln und den Müll raustragen. Die Gefahrenquellen sind vielschichtig: Brennende Zigaretten beim Einschlafen; Akkus, die aufgeladen werden; oder eine auf der heißen Herdplatte vergessene Pfanne mit Öl.

Sie bieten Pensionisten- und Senioren-Verbänden Schulungen an?

Schaub: Jederzeit kann man sich bei mir melden, gerne biete ich Vorträge und Tipps an. Leider melden sich diese Zielgruppen sehr selten, dabei wären solche Hinweise im Rahmen von Treffen von Orts-, Pfarr- oder Interessensgruppen sinnvoll. Interessierte können sich gerne bei mir per E-Mail melden: stefan.schaub@feuerwehr.gv.at. Es ist besser, etwas zu viel zu wissen als zu wenig!