AFKDO Amstetten

Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub gibt interessante Hinweise und Tipps rund um das Feuerwehrwesen bzw. zum vorbeugenden Brandschutz.

  • in jedem Gebäude mit Wohnräumen mindestens ein tragbarer Feuerlöscher bereit stehen muss?

So können Sie sehr einfach Entstehungsbrände löschen und größere Brandschäden verhindern.

Die Feuerwehr empfiehlt Nass- oder Schaumlöscher für Wohnungen. Für Garagen oder Heizräumen können auch Pulverlöscher eingesetzt werden!

 

  • ein tragbarer Feuerlöscher spätestens alle zwei Jahren überprüft werden muss?

Nur so können Sie sicher sein, dass Ihr Feuerlöscher im Brandfall auch funktioniert! Ein Sachverständiger prüft den Zustand des Löschmittels, des Treibmittels und tauscht Verschleißteile am Löscher aus. Die FF empfiehlt, regelmäßig an den Feuerlöscher-Überprüfungen ihrer Feuerwehr teilzunehmen und einen Feuerlöscher im PKW mitzuführen.

 

  • in Neubauten die Installation von Heimrauchmeldern für alle Wohn- und Aufenthaltsräumen verpflichtend ist? Diese schützen uns vor gefährlichem Brandrauch und können Leben retten.

Die FF empfiehlt, bestehende Wohnungen mit Batterierauchmeldern nachzurüsten!

 

  • dass ein Notruf von jedem Telefon kostenlos ist?

Sie erreichen die Leitstelle der Feuerwehr mit 122, der Polizei mit 133, der Rettung mit 144 bzw. die Bergrettung über die 140. Der Euro-Notruf 112 funktioniert auch.

Dafür ist keine Vorwahl nötig, bei Mobiltelefonen funktioniert ein Notruf auch bei fehlender SIM Karte und auch ohne PIN-Eingabe!

Die Feuerwehr empfiehlt, die Notrufnummern auf ihrem Telefon abzuspeichern, bzw. in der Nähe des Telefons deutlich sichtbar anzubringen, damit Sie auch in Stresssituationen schnell und sicher alarmieren können.

 

  • Löschen mit Wasser bei Fettbränden (Fritteuse oder Ähnliches) zu einer gefährlichen Stichflamme führt? Schlagartig verdampfendes Wasser schleudert brennende Öl-Tröpfchen hoch und es kommt zu einer sogenannten „Fettexplosion“. Die Feuerwehr empfiehlt, bei Bränden von Fetten und Ölen einfach den Topfdeckel aufzusetzen oder mit einer Löschdecke den Brand zu ersticken!

 

  • die meisten Brandopfer aufgrund der Rauchgase ums Leben kommen? Rauchgase werden im Schlaf nicht wahrgenommen und führen schon nach wenigen Atemzügen zur Bewusstlosigkeit und Tod. Die Feuerwehr empfiehlt: Rauchmelder für jedes Haus! Diese kosten nur ca. 25 Euro.

 

  • dass auch Metalle brennen können? Leichtmetalle wie Magnesium und Aluminium verbrennen mit Temperaturen um die 3000 Grad und können mit Wasser nicht gelöscht werden. Aber auch fein verteilte Eisenspäne aus der Metallbearbeitung (Schleifspäne, Drehabfälle) können brennen. Die Feuerwehr empfiehlt, brennendes Metall mit trockenem Sand oder Zement abzudecken.

 

  • eine normale Kerzenflamme Temperaturen bis über 1000 Grad erreichen kann? Kommt diese Flamme zu nahe an ihre Vorhänge oder andere brennbare Gegenstände können sie sich entzünden! Die Feuerwehr empfiehlt einen ausreichenden Abstand von Kerzen zu allen brennbaren Materialien sowie eine unbrennbare Unterlage für alle Kerzen zu verwenden!

 

  • Brandgase von zwei Kilogramm brennendem Schaumstoff – das entspricht etwa einer halben Baby/Kinder-Matratze aus einem Gitterbett – bereits ausreichen, um ein ganzes Wohnhaus zu verrauchen? Rauchgase führen sehr schnell zur Bewusstlosigkeit und sie können sich nicht mehr selbst retten! Die Feuerwehr empfiehlt: Rauchen Sie nie im Bett, die Asche, die herunterfällt könnte ihre eigene sein!

 

  • bei einem Schwelbrand (schlechte Verbrennung unter Sauerstoffmangel) giftiges Kohlenmonoxid entsteht? Kohlenmonoxid blockiert den Sauerstofftransport der roten Blutkörperchen und führt schon in geringsten Konzentrationen zum Erstickungstod. Einfache Klima- und Lüftungsanlagen können einen Unterdruck erzeugen und Ihrer Heizung die Verbrennungsluft entziehen oder gefährliches Rauchgas aus dem Kamin ansaugen! Die Feuerwehr empfiehlt, alle Heizungsanlagen regelmäßig zu warten und für eine ausreichende Frischluftzufuhr zu allen Heizgeräten zu sorgen.

 

  • Elektrizität eine der häufigsten Zündquellen in österreichischen Haushalten ist? Schlechte Klemmstellen, beschädigte oder überlastete Kabeln überhitzen und führen zu Bränden.Die Feuerwehr empfiehlt, beschädigte Kabeln und braun verfärbte Steckdosen sofort auszutauschen und die Elektro-Installation regelmäßig vom Fachmann überprüfen zu lassen.

 

  • Asche auch nach 24 Stunden noch Glut enthalten kann? Wird Asche nach dem Grillen zu rasch in der Mülltonne entsorgt kann die restliche Glut schwerwiegende Brände auslösen! Die Feuerwehr empfiehlt, Asche sorgfältig mit Wasser abzulöschen oder mindestens drei Tage in einem Metallbehälter zu lagern, bevor sie entsorgt wird.

 

  • die Feuerwehren Niederösterreichs letztes Jahr 6.000 zu Bränden alarmiert wurden? Davon musste alleine die Feuerwehren der Stadtgemeinde Amstetten ca. 70 mal zu Brandbekämpfung ausrücken! Die Feuerwehr empfiehlt, dass Sie sich beim Umgang mit offenem Feuer und Licht vorsichtig verhalten und auch ihre Kinder bereits mit dem richtigen und sicheren Umgang vertraut machen!

 

  • die Einsatzstatistik 2020 eine starke Zunahme um plus 180 Prozent bei Bränden in der Landwirtschaft verzeichnet hat? Brände in der Landwirtschaft sind oftmals mit hohen Schadensummen verbunden; nicht selten steht gar die Existenz eines Hofes auf dem Spiel. Neben defekter Elektroinstallation, Heißarbeiten und Brandstiftung ist die Selbstentzündung von Heu und Stroh eine stark unterschätzte Gefahr! Die Feuerwehr empfiehlt, Heu und Stroh stets trocken zu lagern und regelmäßig zu kontrollieren, um eine Selbstzündung zu verhindern.

 

  • die größten Schäden durch Brandrauch verursacht werden? Die giftigen Rauchgase breiten sich sehr schnell aus und setzen sich in Möbeln, Wandbelägen und Isolierungen fest. Manchmal werden dadurch auch die Fluchtwege für Mitbewohner unpassierbar! Bis ihr Haus wieder bewohnbar ist, sind oft teure und zeitaufwändige Sanierungsmaßnahmen erforderlich! Die Feuerwehr empfiehlt, die Tür zum Brandraum zu schließen, bevor Sie sich und ihre Mitbewohner in Sicherheit bringen.

 

  • das Verbrennen von biogenen Materialien generell verboten ist? Dazu zählen pflanzliche Abfälle, Holzreste oder Strohfelder. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie Brauchtumsfeuer oder Lagerfeuer und das Verbrennen von pflanzlichen Resten bei Schädlingsbefall. Die Feuerwehr empfiehlt, ausreichenden Abstand zu Baulichkeiten und Wäldern einzuhalten, das Feuer nie unbeaufsichtigt zu lassen und geeignete Löschgeräte bereitzuhalten.

 

  • Sie durch das Freihaltung von Fluchtwegen im Ernstfall Menschenleben retten können? Im Brandfall zählt jede Sekunde. Tritt tatsächlich ein Brand auf, muss man sich so schnell als möglich in Sicherheit bringen und vor den gefährlichen Rauchgasen flüchten. Die Feuerwehr empfiehlt: verstellen Sie Stiegenhäuser, Gänge oder Hausflure nicht durch herumstehende Gegenstände wie Fahrräder, Möbelstücke oder Kinderwägen und achten Sie darauf, dass sich Fluchttüren zuverlässig öffnen lassen.

 

  • mehr als die Hälfte der 30 Brandtoten pro Jahr in Österreich über 65 Jahre alt sind? Die Ursachen sind vielfältig: Zum einen nehmen Mobilität und Sinneswahrnehmung mit zunehmendem Alter ab, zum anderen leben viele Senioren alleine. Die Feuerwehr empfiehlt, dass Sie geeignete Rauchwarnmelder installieren, ihre Fluchtwege auf Stolperfallen kontrollieren, ihre elektrischen Anlagen überprüfen lassen und sich über das richtige Verhalten im Brandfall informieren.

 

  • durch Brände alleine letztes Jahr weltweit 305.700 Quadratkilometer Waldfläche vernichtet wurden? Das entspricht ungefähr der Fläche von Norwegen! Häufigste Brandursache ist Brandstiftung oder unachtsamer Umgang mit offenem Feuer! Alleine in Österreich wurden dadurch im Jahr 2020 bei 233 Brandereignissen eine Waldfläche von 670.000 m² (67 ha) zerstört. Das ist ungefähr dreimal so viel wie in den Jahren davor! Die Feuerwehr empfiehlt daher, niemals Zigaretten achtlos wegzuwerfen und niemals Feuer im Wald oder Waldnähe zu entzünden. Achten Sie auch auf die Waldbrandverordnung der Bezirkshauptmannschaft.

 

  • die Lagerung von Flüssiggas an folgenden Orten verboten ist: KFZ Stellplätze, Heizräume, Aufenthalts- und Wohnräume, Stiegenhäuser, Fluchtwege, Keller oder in der Nähe von Schächten, Kanaleinläufen, Abgängen usw.? Flüssiggas ist schwerer als Luft und ist hochexplosiv. Ausströmendes Gas sammelt sich am Boden und sickert in allen Vertiefungen ein. Ein kleiner Funke durch einen Lichtschalter oder das Einschalten eines Kühlschranks kann ausreichen um eine Explosion hervorzurufen. Die Druckwelle von nur 1 kg Flüssiggas reicht aus, um Fenster und Türen aus der Verankerung zu reißen. Die Feuerwehr empfiehlt: Lagen Sie Ihre Flüssiggasflaschen im Freien, an gut belüfteten und schattigen Stellen mit einem Mindestabstand von 3 Metern zu Schächten, Einläufen und Abgängen.

 

  • die Lagerungen von Flüssiggasen (Grillgas, Campinggas, usw.) in Gebäuden ab 3 kg Gesamtmenge bereits kennzeichnungspflichtig ist? Ab 3 kg bis 15 kg Lagermenge ist ein Hinweisschild an der Eingangstür zur Wohnung bzw. zum Lagerraum anzubringen, ab 15 kg muss ein Hinweisschild bereits straßenseitig beim Eingangstor auf die Lagerung von Flüssiggasen hinweisen. Die Feuerwehr empfiehlt: Besorgen Sie sich Hinweisschild in der richtigen Größe und warnen sie damit auch die Einsatzkräfte im Einsatzfall vor den Gefahren durch Flüssiggas.